Mitte Juni wurde auch in Gambia der Insulinvorrat knapp.

Mitte Juni wurde auch in Gambia der Insulinvorrat knapp. Ein Paket wurde mit UPS verschickt. Aber es blieb 2 Monate in der Warteschleife bei UPS liegen, weil keine passenden Flüge nach Gambia gingen. Die Not in Gambia war inzwischen am Limit. Ich wollte gerade mit der Gambischen Botschaft in Brüssel Kontakt aufnehmen, als mich der Vorsitzende des Vereins The Gambia e.V., Roland Schindler, anrief mit der fantastischen Nachricht, dass der Honorarkonsul der Republik Gambia mit Sitz in Stuttgart, Dr. Georg Bouché, selbst bereit sei, nach Gambia zu fliegen, ausschließlich zum Zwecke uns zu helfen. Unfassbar. Wir packten 2 Pakete á 23 Kilogramm, umhüllten sie mit Schutzfolie und ich brachte sie nach Stuttgart, direkt zum Honorarkonsul.
Am Mittwochmorgen, 16. September 6 Uhr, holte Roland Schindler Dr. Bouché mit dem Auto ab, brachte ihn zum Flughafen nach München und half beim Einchecken: meine 2 Pakete und 2 weitere Koffer von Roland (The Gambia e.V.), zusammen 92 kg Insulin und Zubehör. Der mühsame Reiseweg sah so aus: Stuttgart - München - Brüssel – Banjul/Gambia - Dakar/Senegal - Brüssel - München - Stuttgart. Alles immer zum günstigsten Preis, um uns Kosten zu ersparen. Am Donnerstagmorgen konnte Dr. Bouchè dann endlich die heiß ersehnte, wertvolle Fracht in die Hände des sich um fast alle Diabetiker in Gambia kümmernden Arztes Dr. Alieu Gaye, GAMBIA DIABETES ASSOCIATION, übergeben.
Weil ab Banjul/Gambia nur ein Flugzeug pro Woche geht, machte sich Dr. Bouché mit Taxi – Fähre – Taxi auf den Weg nach Dakar in Senegal. Von dort geht täglich ein Flieger nach Deutschland und er wollte so schnell wie möglich wieder nach Hause wegen der Arbeit. Sein Einsatz ging von Mittwochmorgen bis Sonntagabend. Welch eine Heldentat! Auf mein dickes Danke antwortete er mit einem verschmitzten Lächeln: Ich hatte 5 Tage Abenteuer. Gerne mal wieder.

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